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Montag, 27. September 2010

Schamanische Arbeitsmethoden


Schamanisch Reisen

Eine schamanische Reise ist das Eintauchen in die nicht-alltägliche Wirklichkeit, wie wir es auch in unseren Träumen oftmals erfahren. Durch einen monotonen Trommelrhythmus, Tanz, Bewegung oder andere Methoden kommen wir in einen leichten Trancezustand, in dem wir bewusst durch einen Übergang die Nicht-Alltägliche Wirklichkeit aufsuchen, um dort Unterstützung und Kraft zu erhalten.


Tiere als Helfer: Das Krafttier

Aus schamanischer Sicht bekommt jeder Mensch bei der Geburt ein oder mehrere Krafttiere. Das sind unsere animalischen Verbündeten, die uns immer und unter allen Umständen zur Seite stehen. Es gibt verschiedene Wege, einem Krafttier zu begegnen: die schamanische Reise, Träume, Tanz, Imagination und andere Wahrnehmungsweisen. Jedes Tier, von den Ameisen bis zu mythologischen Wesen, wie z.B. Drachen, besitzt Eigenschaften und Fähigkeiten, die uns Kraft schenken, manchmal sogar weit über das biologische Maß hinaus. Zudem gibt es Gefährten, die uns nur in bestimmten Lebensab-schnitten oder zu aktuellen Themen begleiten.

Weitere Helfer

Neben den Krafttieren erscheinen auch Helfer, die sich meist in einer uns Menschen vertrauten Form zeigen. Sie nehmen dazu unterschiedliche Gestalten an: den Archetyp des Weisen, das Aussehen eines Engels, die Erinnerung an einen Ahnen oder andere Rollen, die sie uns als Lehrer und Begleiter glaubwürdig erscheinen lassen.

Seelenanteile zurückholen

Traumatische Ereignisse und Erfahrungen können aus schamanischer Sicht zum Verlust von Seelenteilen führen. Ein Teil unserer Lebensenergie spaltet sich ab, entflieht dem Schrecken und bringt sich auf einer seelischen Ebene in Sicherheit. Das ist eine instinktive Möglichkeit, den Schmerz zu überleben.
Auch in bestimmtem Beziehungsmustern geben wir freiwillig oder unfreiwillig Seelenenergie ab, die uns dann zu einem kraftvollen Leben fehlt.
Deshalb fühlen sich viele Menschen in Beziehungskrisen, nach dem Verlust eines geliebten Menschen, nach Missbrauch, Gewalterlebnissen, einem Unfall oder einer schweren Operation nicht mehr vollständig. Das kann sich in Kraftlosigkeit, Krankheitsanfälligkeit, Depression, Suchtgefährdung oder ähnlichen Symptomen ausdrücken und ist häufig ein Hinweis auf Seelenverlust. In der Psychologie sprechen wir auch von Dissoziation.
Der Schamane oder schamanisch Praktizierende begibt sich hier in die nicht-alltägliche Wirklichkeit, um dem Klienten die verloren gegangenen Seelenanteile zurückzubringen, und unterstützt ihn anschließend bei der Integration der wieder gewonnenen Kräfte.

Schamanische Extraktion

Dauernde Reizüberflutung, anhaltender Stress wie auch andere kränkende Einflüsse können aus schamanischer Sicht dazu führen, dass wesensfremde Kräfte unser persönliches Gleichgewicht stören.
Der Schamanisch Tätige spürt diese fehlplazierte Fremdenergie auf, entfernt sie und gibt sie in den Kreislauf der Natur zurück, allerdings ohne sie zu bewerten. Man kann eine derartige Extraktion auch als spirituelle Operation begreifen.

Psychopompos

Ein Schamane oder schamanisch Praktizierender übernimmt bei Bedarf die Aufgabe, die Seelen Verstorbener, die nicht ins Licht zurückkehren konnten und noch Einfluss auf Lebende ausüben, den Weg in diese andere Dimension zu bereiten.

Rituale

Rituale sind Gestaltungsmöglichkeiten der Wirklichkeit. Wenn wir uns in einer bewussten Haltung auf eine Handlung konzentrieren, öffnet sich ein geistiger Raum, in dem ein Wandlungsprozess stattfinden kann. Auch alltägliche Gewohnheiten erhalten so mitunter Ritualcharakter. Meist finden Rituale jedoch nach vorgegebenen Regeln mit wiederkehrenden, feierlichen Handlungen von hohem Symbolgehalt statt.
Schamanisch Praktizierende kreieren individuell notwendige Rituale für Klienten oder entwickeln diese heilsamen Handlungen gemeinsam mit den Betroffenen. Das kann in Einzelsitzungen oder in Gruppen geschehen.

Divination

In der Divination unterstützen Schamanen Menschen dabei, Antworten auf wichtige Lebensfragen zu finden. Dafür gibt es viele verschiedene Methoden, die von der Kultur und Gesellschaft geprägt sind, der sie entstammen. Schamanisch Tätige gehen für Klienten hier auf eine schamanische Reise oder leiten die Betroffenen dabei an, selbst zu ihrem Thema zu reisen.

Das Medizinrad

Medizinräder sind Steinkreise, die in den Traditionen vieler Kulturen eine wichtige Rolle spielen. Für einen schamanisch Praktizierenden stellt das Medizinrad, das die vier Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft), die vier Jahreszeiten sowie die vier Himmelsrichtungen umfasst, einen heiligen Ort der Kraft und der Verbundenheit mit dem großen Ganzen dar.
Dennoch kann das Medizinrad individuell genutzt werden, um sich den eigenen gegenwärtigen Standort bewusst zu machen: Als Kreis hat es keinen Anfang und kein Ende. Dadurch führt es uns aus dem linearen Denken heraus und ermöglicht uns eine ganzheitliche Wahrnehmung der persönlichen Situation. Wir öffnen uns für neue Denkweisen und lernen Lebenssituationen ganz anders und neu zu betrachten.

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